Selbstüberwachung hoch drei

Ja, ja, ich weiß, es heißt „Selftracking“ und nicht Selbstüberwachung. Aber, liebe Leute, ihr braucht uns wirklich nicht die Ohren vollzujammern, dass das böse Internet euch die ganze Zeit ausspioniert, wenn ihr euch dann im Gegenzug ein Gerät ums Handgelenk schnallt, das jeden Schritt, jede Stunde Schlaf und jeden Pulsschlag dokumentiert und das dann an die Krankenkasse schickt. Bloß um ein paar Euros zu sparen!

Das hab ich nämlich gerade in der Zeitung gelesen. (Jawohl, in der Zeitung!) Dass eine Krankenkasse ein Pilotprogramm gestartet hat, bei dem Versicherte so ein Trackinggerät umgeschnallt bekommen, das aufzeichnet, wie lange sie schlafen, wie viel sie sich bewegen und so weiter. Und wenn sie sich genehm verhalten, kriegen sie einen Bonus von der Versicherung. Das ist doch absurd!

Wer das für sich selbst macht, gerne. (Auch wenn man natürlich nicht weiß, was die App-Anbieter in Wirklichkeit mit den ganzen Trackingdaten machen. Die lassen sich sicher auch im großen Maßstab gut auswerten und verkaufen. Aber, na gut, weiß man nicht, kann man nur spekulieren.) – Aber das von vornherein so anzulegen, dass ich mithilfe eines Gerätes an meinem Körper von anderen überwacht werde, also das verstehe ich nicht. Da kannste Datenschutzgesetze machen ohne Ende, wenn es den Leuten dann doch egal ist, nützen die auch nix!

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